11. Juni 2024Integrationspreis Handwerk geht an L.T.G. Leitungs- und Tiefbau GmbH in Neuss
L.T.G. Leitungs- und Tiefbau GmbH & Co.KG und Geschäftsführer Ron Ritzer in Neuss mit „Integrationspreis Handwerk“ 2024 ausgezeichnet
Das Neusser Leitungs- und Tiefbauunternehmen L.T.G. GmbH & Co.KG ist diesjähriger Träger des Integrationspreises im Handwerks- und Regierungsbezirk Düsseldorf. Der Präsident der HWK Düsseldorf Andreas Ehlert überreichte die Auszeichnungsurkunde nebst einem symbolischen Preisgeld in Höhe von 500 Euro an die Firmenleitung. Mit der Prämierung würdigen der Westdeutsche Handwerkskammertag (WHKT) und die sieben Handwerkskammern in Nordrhein-Westfalen alle zwei Jahre besonderes, erfolgreiches Engagement von Mitgliedsbetrieben in der beruflichen und sozialen Eingliederung von Menschen mit Zuwanderungsgeschichte in ihren jeweiligen Sprengeln.
Für die vierte Auszeichnungsrunde 2024 im Bezirk Düsseldorf fiel die Wahl auf die L.T.G.-Gruppe und damit auf ein Unternehmen, das ganz bewusst und sehr erfolgreich mit Berufsanfängern mit Migrationshintergrund arbeitet und dabei nicht zuletzt immer wieder Auszubildenden mit Fluchthintergrund die berufliche Qualifikation, Beschäftigung und Aufstieg ermöglicht. Die integrative Ausrichtung im Betrieb personifiziert Geschäftsführer M.Eng. Ron Ritzer. Der 31-Jährige gelernte Rohrleitungsbauer, Bau- und Netzingenieur und Betriebswirt spannt für die spezielle Ausrichtung der Personalpolitik als Ausbildungsverantwortlicher der Firma ein enggeknüpftes Netzwerk aus Berufsschulen, Überbetrieblichen Ausbildungszentren, Bauleitungen und den Integrationshelfern der Kammern mit ein. „Sie sind ein Schrittmacher konsequent gelebter gesellschaftlicher Verantwortung im Handwerk und in diesem Land“, würdigte Handwerkspräsident Ehlert Ritzer in seiner Laudatio.
Ehlert: „Schrittmacher gelebter gesellschaftlicher Verantwortung“
Zur „bemerkenswerten Integrationskultur der Firma“ gehöre beispielsweise das individuelle Einräumen von Mehrzeit zum Erlernen und Einüben, die stützende oder trainierende Vorbereitung auf Prüfungen, und ein Sich-Kümmern auch außerhalb der Dienstzeiten, ob bei Behördengängen und der Kommunikation mit Ämtern oder bei der Wohnungssuche und Kontakten zu Vermietern, präzisierte Ehlert die Herangehensweise des inhabergeführten Familienunternehmens mit bundesweit 400 Beschäftigten.
Im betrieblichen Alltag komme es darauf an, „keine Differenzierung vorzunehmen, sondern alle Beschäftigten in unserem Unternehmen gleichermaßen wertzuschätzen,“ gab Ron Ritzer in seiner Replik Einblick in das pädagogische Selbstverständnis der Firma der jenseits der rein ausbildungsfachlichen Unterweisung. „Wir haben hier in der L.T.G. einfach gute Erfahrungen in Serie gerade mit Auszubildenden mit Fluchthintergrund gemacht. Diese jungen Menschen zeigen oft eine hohe Motivation, sich im Unternehmen einzubringen, schnell die Sprache und die berufsbezogenen Inhalte zu lernen - und hier schlicht komplett anzukommen“, führte Ritzer zur Motivation der Firma für ihren ungewöhnlich intensiven Einsatz um die Zielgruppe aus. „Natürlich investieren wir so auch in die Zukunft unseres Unternehmens. Es ist eine Win-Win-Situation!“
Auch die Landesregierung gratulierte
Bei L.T.G. sind aktuell Mitarbeitende aus 20 verschiedenen Nationen tätig. Alleine der „Willkommenslotse“ und Beauftragte der Handwerkskammer Düsseldorf für die Integration junger Menschen mit Migrationshintergrund in Ausbildung hat seit 2019 drei Auszubildende in die Firma vermittelt. Auch NRW-Integrationsministerin Josefine Paul gratulierte: „Ihr Beispiel zeigt, wie betriebliche Integration dazu beiträgt, Fachkräfte zu gewinnen, die Attraktivität von NRW für internationale Fachkräfte zu erhöhen und auch die Potentiale derer zu heben, die als Geflüchtete zu uns gekommen sind. Alle ausgezeichneten Betriebe leisten hier großartige Arbeit. Ich möchte mich dafür im Namen der Landesregierung sehr herzlich bedanken. Sie sind Vorbilder und sie schaffen Vorbilder für gesellschaftliche Teilhabe und Integration.“