30. Mai 2023Staatspreis MANUFACTUM an Wilfried Grootens verliehen
Am 27. Mai wurde Wilfried Grootens aus Kleve der mit 10.000 Euro dotierte Staatpreis MANUFACTUM verliehen. Der 1954 in Uedem geborene vielfach begabte Glaskünstler erhielt den Preis in der Kategorie „Objekt und Skulptur“ (Sonderpreis) für sein Objekt „Closed Vessel 9“. Grootens gelang es damit – nach der Auszeichnung 2011 im Werkbereich Glas – bereits zum zweiten Mal, die begehrte Auszeichnung zu erlangen. Schirmherr Ministerpräsident Hendrik Wüst und die Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen, Mona Neubaur, überreichten den Preis gemeinsam im großen Sendesaal des WDR in Köln.
Der bei Hein Derix in Kevelaer ausgebildete Glas- und Porzellanmaler wandte sich nach ausgedehnten Reisen und Musikprojekten seit Ende der 80er Jahre wieder der Arbeit mit Glas zu und betreibt sein 1989 ein eigenes Atelier in Kleve. Seine Glasobjekte fertigt er aus Glasscheiben, die bemalt, geschichtet und verklebt, schwebende, dreidimensionale Körper bilden, die dem Betrachter ganz unterschiedliche faszinierende Ansichten bieten. Seine Glaskunst stellt der Klever mittlerweile weltweit aus.
Sonderpreis in der Kategorie "Skulptur und Objekt"
Die Jury beeindruckte die meisterliche Umsetzung und die poetische Wirkung des Objektes. In der Begründung heißt es dazu: „35 industriell gefertigte Weißglasscheiben sind handbemalt, geschichtet und miteinander verklebt. Durch die Verklebung werden die Reflektionsflächen der einzelnen Scheiben aufgelöst, es entsteht große räumliche Tiefe. Jede Glasscheibe ist bemalt. Dadurch werden transparente, geometrische Räume gefüllt, die visuelle Erkundungen und überraschende Formvariationen hervorbringen. Der Glasblock wird nach der Bemalung und Verklebung in Form geschliffen und poliert. Es entsteht eine Halbkugel mit gewölbter Schnittfläche. Beim Betrachten des inneren Raums entstehen große Überraschungen, je nachdem welche Perspektive der Betrachter/die Betrachterin einnimmt, das als real empfundene Bildereignis wird in Frage gestellt.“
Preisverleihung durch Ministerpräsident Hendrik Wüst und Wirtschaftsministerin Mona Neubaur
Die weiteren Preisträger: In der Kategorie Bild- und Druckmedien erhielten Saurabh Narang und Anastasiia Reshetnyk aus Gummersbach den Staatspreis MANUFACTUM 2023. Irina Kolesnikova aus Leverkusen gewann in der Kategorie Kleidung und Textil und Susanne Beyer aus Köln in der Kategorie Möbel. In der Kategorie Objekt und Skulptur wurde Hans Leo Simons aus Alsdorf ausgezeichnet. Heike Schirmer aus Wassenberg gewann in der Kategorie Schmuck.
Seit 60 Jahren ist der traditionsreiche Wettbewerb MANUFACTUM eine Leistungsschau des gestaltenden Handwerks in Nordrhein-Westfalen. Dabei wurde 2023 aus dem „Staatspreis für das Kunsthandwerk“ zum ersten Mal der „Staatspreis für angewandte Kunst und Design im Handwerk“. Neben Werken bekannter, langjährig tätiger und versierter Kunsthandwerker*innen und produzierenden Designer*innen finden sich wieder interessante Beiträge von jungen, erstmals vertretenen Kulturschaffenden. Auch in diesem Jahr sind sowohl Kunsthandwerkerinnen und Kunsthandwerker, die sich in ihrem Material und ihrer Formensprache besonders ausdrücken, vertreten, wie auch Gestalterinnen und Gestalter, die Materialgrenzen überschreiten und sich eher dem Bereich des Designs zuordnen lassen. Eine spannende Auseinandersetzung, die traditionelle und neue Techniken nebeneinander zeigt und in beiden Bereichen besondere Qualität hervorbringt.
Sonderausstellung im Museum für Angewandte Kunst Köln (MAKK)
Die 116 nominierten Arbeiten sind bis zum 13. August 2023 in einer Sonderausstellung im MAKK - Museum für Angewandte Kunst Köln zu sehen. Hier haben die Besucherinnen und Besucher zudem die Möglichkeit, sich für ihr „Lieblingsstück“ zu entscheiden und über einen Publikumspreis abzustimmen.
Junge und angehende Handwerkerinnen und Handwerker können sich kostenfrei einer der für sie speziell organisierten Führungen während der Ausstellungszeit anschließen. Wer einzelne Preisträger*innen und deren Arbeiten intensiv kennenlernen möchte, sollte die Vorträge besuchen, die im Juni im MAKK stattfinden.
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