13. September 2023"Jonges" zeichneten Jungmeisterin Hanna Kießler mit Förderpreis aus
Größter Heimatverein des Landes würdigt Bildungsweg einer Handwerkerin, die sich für bessere Gleichstellungsbedingungen für Gründerinnen einsetzt.
„Ich weiß, wie schwierig es ist, ein Unternehmen alleine zu gründen und bei all den Anforderungen und Auflagen das gesteckte Ziel nicht aus den Augen zu verlieren“, begrüßte der „Vize-Baas“ der „Düsseldorfer Jonges“, Dr. Reinhold Hahlhege, am Dienstagabend im Henkel-Saal in der Altstadt empathisch die diesjährige Empfängerin des „Förderpreis für das Handwerk“.
Die 30-Jährige Hanna Kießler hat erst nach kaufmännischer Ausbildung und Abschluss eines betriebswirtschaftlichen Studiums ihre Begeisterung für eine gestaltende Handwerkstätigkeit entdeckt und anschließend als jeweils Beste ihre Gesellen- wie auch die Meisterprüfung als Malerin und Lackiererin abgelegt; sie ist inzwischen im elterlichen Unternehmen in leitender Funktion tätig. Die exzellente Bestmeisterin hat ihre Ambition in Richtung unternehmerische Selbstständigkeit vorerst zurückgestellt, da sie eine ausreichende Vereinbarkeit von Unternehmens- und Familiengründung von den sozialpolitischen Rahmenbedingungen her als aktuell nicht gegeben ansieht. Sie setzt sich öffentlich für mehr Gleichstellung für Gründerinnen ein und wird darin auch von der Handwerkskammer Düsseldorf unterstützt.
Der nach eigenen Angaben größte Heimatverein Deutschlands hat nun mit seiner Entscheidung, seine Handwerksauszeichnung dieser engagierten Handwerkerin zukommen zu lassen, selbst ein Statement gesetzt. Der Förderpreis ist mit einer Prämie von 3.000 Euro verbunden. Die Laudatio hielt Düsseldorfs Kreishandwerksmeister Michael Kregel, die Auszeichnung nahm Jonges-Vorsitzender „Baas“ Wolfgang Rolshoven vor. Einen ironisch gewürzten Festvortrag widmete der Alt-Rektor der Heinrich-Heine-Universität Professor Gert Kaiser den Gleichwertigkeits-Ambitionen der früheren Fachhochschulen.